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Die Natur hat so viel Potenzial für uns Menschen

Lernen von der Praxis im Unternehmen: Pharmaziestudenten besuchen Bionorica

Neumarkt i.d.OPf., 11.02.2020 – „60 bis 70 Prozent aller neuen Arzneimittel heutzutage kommen aus der Natur oder von aus der Natur abgeleiteten Stoffen. Und es werden jeden Tag mehr“, betonte Pharmazeut Prof. Dr. Michael A. Popp, Vorstandsvorsitzender der Bionorica SE, gestern bei der letzten Vorlesung im Modul „Phytopharmaka – vom Anbau bis zum Fertigarzneimittel“. 16 Studierende der Universität Innsbruck, an der Prof. Popp Dozent für Analytische Phytochemie und Pharmazeutische Biologie ist, schenkten ihm ihre Aufmerksamkeit. Das Besondere: Die Vorlesung fand nicht im Hörsaal an der Universität in Innsbruck statt, sondern in der Bionorica-Unternehmenszentrale in Neumarkt.
Das letzte Thema vor der Prüfung Ende Februar war die Zulassung. „Diese beruht auf drei Säulen: Wirksamkeit, Unbedenklichkeit und pharmazeutische Qualität“, erklärte Prof. Popp. Was letztendlich auf den Markt kommt und was nicht, regelt die Arzneimittelgesetzgebung. So sind rund 126.000 pflanzliche Arzneimittel in Deutschland verkäuflich, aber: „Die Natur hat noch so viel Potenzial für uns Menschen“, fuhr Prof. Popp fort.

Von der Pflanze bis zum Arzneimittel

Doch bis ein neues Phytopharmakon zugelassen ist, bis aus der Pflanze ein Extrakt und schließlich ein fertiges Produkt wird, ist es ein langer Weg. Dimitri Abramov, Head of Clinical & Scientific Affairs im Bereich Research & Development, veranschaulichte den Verlauf der Arzneimittelentwicklung bei Bionorica. „Unsere Aufgabe ist, zu verstehen, wie eine Substanz wirkt“, erklärte Abramov. Das geschieht in der präklinischen und klinischen Forschung. Qualität, Wirksamkeit und Sicherheit spielen dabei eine entscheidende Rolle im Lifecycle eines Arzneimittels. Unterstützt wird die Bionorica SE in der Naturstoffforschung einerseits von der Tochterfirma Bionorica research GmbH in Innsbruck, eine der modernsten Forschungseinrichtungen im Bereich pflanzlicher Arzneimittel. Andererseits trägt das im Januar eröffnete Michael-Popp-Institut in Innsbruck dazu bei, neue Therapieansätze für Krankheiten mit entzündlicher Komponente zu finden. „Es gibt eine riesige Anzahl von Molekülen, die erforscht werden – zur Entwicklung kommen aber nur wenige Substanzen“, lautete die abschließende Botschaft von Abramov.

Weg von der Theorie führte schließlich ein Rundgang durch die Labore und die Herstellung von Bionorica. „Bei der Werkführung konnten wir mal wirklich das Praktische sehen“, freute sich die Pharmaziestudentin Lena-Maria Stock. So konnten die Studierenden für ihre Prüfung viel Wissen und Eindrücke mitnehmen und gleichzeitig dem Anspruch ihres Dozenten Prof. Popp gerecht werden, der lautet: „Versuchen Sie, jeden Tag etwas Neues zu lernen.“