Sie wünschen sich nichts sehnlicher als ein Kind. Je länger dieser Wunsch unerfüllt bleibt, umso enttäuschender ist Monat für Monat das Einsetzen der Menstruation und die damit verbundene Gewissheit: Es hat wieder nicht geklappt.
Mögliche Ursachen für ungewollte Kinderlosigkeit
Um auf natürlichem Weg schwanger zu werden, ist ein Zeitraum von einem halben bis einem Jahr vollkommen normal. Doch kündigt sich nach einem Jahr noch kein Nachwuchs an, sollten Sie nach den Ursachen für Ihren bisher unerfüllten Kinderwunsch forschen.
Diese können unterschiedlicher Natur sein. Generell sollten sich beide Partner untersuchen lassen, denn der Grund für die ungewollte Kinderlosigkeit kann gleichermaßen bei der Frau und beim Mann liegen und sowohl organisch als auch hormonell bedingt sein.
Mögliche organische Ursachen bei der Frau können beispielsweise Probleme mit den Eileitern bzw. der Gebärmutter oder die Endometriose sein, eine chronische Erkrankung, bei der sich Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutterhöhle ansiedelt.
Hormonelle Ursachen des unerfüllten Kinderwunschs
Häufig ist der unerfüllte Kinderwunsch hormonell bedingt. Der weibliche Zyklus wird durch ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Hormone reguliert. Das Zusammenspiel der einzelnen Hormone kann schnell aus dem Gleichgewicht geraten, wenn nur eines davon vermindert oder vermehrt produziert wird. Ein hormonelles Ungleichgewicht bei der Frau kann sich in Störungen und Unregelmäßigkeiten des Zyklus äußern. Prozentual gesehen sinkt die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft mit einem unregelmäßigen Zyklus.
Erhöhter Prolaktinspiegel
Zyklusstörungen werden häufig durch einen erhöhten Spiegel des Hormons Prolaktin verursacht. Ein erhöhter Prolaktinspiegel hat Auswirkungen auf das Heranreifen der Eizellen und kann den Eisprung verhindern.
Die Gründe für erhöhte Prolaktinspiegel sind vielfältig. Sie können von einer Fehlfunktion der Schilddrüse, von anderen hormonellen Störungen oder von Störungen der Hirnanhangdrüse herrühren.
Da Prolaktin verstärkt bei Stress ausgeschüttet wird, kann ein erhöhter Prolaktinspiegel auch psychische Ursachen haben.
Symptome, die auf einen erhöhten Prolaktinspiegel hinweisen können, sind ein unregelmäßiger Zyklus und Zyklusstörungen, das Ausbleiben des Eisprungs oder der Menstruation. Auch prämenstruelle Beschwerden können durch ein Übermaß an Prolaktin verursacht werden.
Gelbkörperschwäche
Die Gelbkörperschwäche, auch Gelbkörper- oder Lutealinsuffizienz genannt, ist eine der am häufigsten gestellten Diagnosen bei der Behandlung ungewollt kinderloser Paare.
Bei der Gelbkörperschwäche findet in der Regel ein Eisprung statt. Der Follikel gibt eine Eizelle in den Eileiter frei. Nachdem die Eizelle den Follikel verlassen hat, wird dieser zum Gelbkörper (Corpus luteum). Bei einer Gelbkörperschwäche bildet sich der Gelbkörper jedoch nur ungenügend aus und produziert deshalb zu wenig Gelbkörperhormon (Progesteron). Infolgedessen kann die Gebärmutterschleimhaut nicht ausreichend auf eine mögliche Schwangerschaft vorbereitet werden, wodurch es zu Problemen bei der Einnistung der Eizelle kommen kann.
Ein Symptom, das auf Gelbkörperschwäche hindeuten kann, ist eine verkürzte zweite Zyklushälfte (< 12 Tage).