Direkt zum Inhalt

Heilpflanzen: Arzneipaprika

Arzneipaprika

Anwendungsgebiete der Arzneipaprika

Die Capsicum annuum Pflanzen wurden bereits vor mehr als 7000 Jahren kultiviert. Ihre ursprüngliche Heimat vermutet man im heutigen Mexiko. Das Verbreitungsgebiet war jedoch schon damals erheblich größer – es reichte von Kolumbien bis in den Süden der USA.  Erst durch die Reisen von Christoph Kolumbus gelangten die Paprikafrüchte nach Europa. Hier wurden die Vertreter des Capsicum annuum anfänglich jedoch eher als Zierpflanze genutzt.
Seine Früchte kamen nur selten zum Einsatz. Gelegentlich würzte man eingelegtes Gemüse mit ihnen. Meist war seine Nutzung aber sparsam.

Erst langsam vollzog sich eine Wandlung. Heute ist Capsicum annuum aus unserer Küche nicht mehr wegzudenken. Gemüsepaprika wird in großen Mengen angebaut und auch die scharfen Chilis erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Sie werden getrocknet, als Pulver oder Flocken verwendet, eingelegt, zu Würzpasten und scharfen Soßen verarbeitet oder aber einfach frisch verzehrt.  Doch Capsicum annuum kann noch mehr. Bereits die amerikanischen Ureinwohner nutzten Paprika als Heilmittel, unter anderem gegen Zahnschmerzen oder Arthrose.

Die Heilpflanze wirkt:

  • schmerzlindernd
  • entzündungshemmend
  • antibakteriell
  • durchblutungsfördernd
  • schweißtreibend

Inhaltsstoffe des Capsicum annuum

Der Gehalt an Capsaicin, dem für die Schärfe verantwortlichen Inhaltsstoff von Paprika bzw. Chili, ist zwischen den verschiedenen Sorten von Capsicum annuum sehr unterschiedlich.  Während Gemüsepaprika nahezu kein Capsaicin enthält, verfügen Habanero-Chilis über einen sehr hohen Capsaicin-Wert.

Beispiele für Capsaicin-Gehalte verschiedener Arten von  Capsicum annuum (gemessen in SHU für Scoville Heat Units):

  • Gemüsepaprika: 0 – 500
  • Peperoni: 500 - 1.500
  • Mittelscharfe Chilis: 1.500 - 30.000
  • Cayenne-Pfeffer: 30.000 - 50.000
  • Thai-Chili: 50.000 - 100.000
  • Habanero-Chili: 100.000 - 350.000
  • Reines Capsaicin: 16.000.000

Wie kann man Schärfe messen?

1912 wurde von einem Chemiker namens Wilbur Scoville eine nach ihm benannte Skala der „Schärfe“ entwickelt. Im Scoville-Test wurden Chilis püriert und das Capsaicin mit Alkohol herausgelöst. Das so isolierte Capsaicin wurde so lange mit einer Zuckerlösung verdünnt, bis Probanden keine Schärfe mehr schmeckten. Die menschliche Zunge erwies sich für diese Testung als sehr sensibel und genau.

Der große Nachteil des Scoville-Tests:

  • Die Ergebnisse waren nicht reproduzierbar
  • Verschiedene Probanden hatten ein unterschiedlich ausgeprägtes Geschmacksempfinden
  • Die Probanden ermüdeten bereits nach einigen Proben.

Heute wird die Anzahl der Scoville-Einheiten einer Chili nicht mehr auf diese Weise festgestellt. Mit Hilfe der Hochdruck-Flüssigkeits-Chromatographie (HPLC) misst man die Konzentrationen der Capsaicinoide im Fruchtfleischpüree.

Wie wirkt das enthaltene Capsaicin?

Die Scharfstoffe (Capsaicinoide) der Arzneipaprika entfalten ihre Wirkung in zwei Schritten. Als erstes aktiviert das Capsaicin lokale Schmerz- und Wärmerezeptoren. Dies führt zur Freisetzung von Botenstoffen, was als Brennen oder Wärmegefühl wahrgenommen wird. Die längere Einwirkung von Capsaicin führt im zweiten Schritt zu einer Desensibilisierung (Nichtansprechbarkeit) der Schmerzrezeptoren und Hemmung der Wiederaufnahme der Botenstoffe an den Nervenendigungen. Deshalb können die Schmerzsignale nicht mehr weitergeleitet werden. Der  Schmerz wird gelindert. 

Woran erkennt man Arzneipaprika?

Die mit der herkömmlichen Gemüsepaprika verwandte Arzneipaprika (Capsicum annuum), auch bekannt als Peperoni oder Cayennepfeffer, gehört zur Familie der Nachtschattengewächse (Solanazeen). Die Pflanze wächst als Kraut mit schmalen, ovalen oder lanzettförmigen Blättern und wird bis zu einem Meter hoch. Die weißen oder gelblichen Blüten bilden sich jeweils einzeln, zu zweit oder zu dritt an den Blattachseln der Pflanze und hängen an zwei bis fünf cm langen, gebogenen Blütenstielen nach unten. Aus den Fruchtknoten der Blüten entwickeln sich die in Farbgebung und Form variantenreichen Früchte. Die gemeinhin als „Schoten“ bezeichneten Früchte gehören botanisch gesehen zur Klasse der Beeren und können klein und rund, lang und spitz oder groß und kugelig sein und je nach Sorte auch in ihrer Farbgebung enorm variieren.

Wie kommt die Arzneipaprika „Capsicum annuum“ zu ihrem Namen?

Botanischer Name
Der Name Capsicum leitet sich vom griechischen kapto (aufschnappen, beißen) und dem lateinischen capsicus (kapselförmig) ab und bezieht sich damit auf die Form der Frucht und deren scharfen Geschmack. Das Wort „annuum“ bedeutet so viel wie einjährig. Fälschlicherweise wird deshalb häufig angenommen, dass man Capsicum annuum nur ein Jahr kultivieren kann. Annuum bedeutet aber in diesem Fall nur, dass die Pflanzen innerhalb eines Jahres einen Entwicklungszyklus, beginnend mit dem Keimen bis hin zur Samenbildung, durchleben.

Volkstümliche Namen
Capsicum annuum verfügt über eine große Anzahl weiterer Namen. Zu ihnen zählen Chili, Chilli, Chillie, Chilie oder Chile. Kolumbus benannte die neuen Schoten, die er in Südamerika entdeckte, nach dem schwarzen Pfeffer „Pimienta“. Deshalb sind sie bis heute als „Spanischer Pfeffer“ bekannt. Daneben sind auch folgende Bezeichnungen gebräuchlich:

  • Paprika
  • Peperoni oder Pepperoni
  • Pfefferoni
  • Pfefferschoten sowie
  • Cayennepfeffer

In welchem pflanzlichen Arzneimittel ist Capsicum annuum enthalten?

Tonsipret® enthält eine einzigartige pflanzliche Dreierkombination aus Arzneipaprika, Kermesbeere und Pockholz. Das Capsaicin der Arzneipaprika hemmt den Halsschmerz wirkungsvoll und natürlich, da es entzündungshemmend und schmerzlindernd wirkt. Die Inhaltsstoffe von Pockholz und Kermesbeere bekämpfen zusätzlich die Ursache der Beschwerden, die Entzündung im Rachen. Schmerzhafte Rötungen und Schwellungen im Hals-Rachen-Raum gehen zurück.

Tonsipret®

  • hemmt den Halsschmerz
  • bekämpft die Entzündung im Rachen
  • wirkt rein pflanzlich.

Pflichttext

sun
Entdecken Sie weitere Heilpflanzen.