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Heilpflanzen: Kamille

Kamille

Anwendungsgebiete

Die echte Kamille (Matricaria chamomilla oder Matricaria recutita) gilt als eine der bekanntesten und ältesten Heilpflanzen unseres Kulturkreises. Bereits in der Antike wurde sie als pflanzliches Arzneimittel eingesetzt. In Griechenland war die heilende Wirkkraft des Krautes bereits drei Jahrhunderte vor Christi bekannt. So fand die Kamille Verwendung als Tee, für Sitzbäder und Wickel. Sie sollte sowohl Blähungen und Krämpfe im Magen-Darmtrakt lindern als auch entkrampfend bei Unterleibsbeschwerden wirken. Bei den Germanen zählte die Kamille zu den neun heiligen Pflanzen. Bis heute gehört sie aufgrund ihres vielseitigen Einsatzes, ihrer Wirksamkeit und ihrer geringen Nebenwirkungen zu den wertvollsten und beliebtesten Heilpflanzen für Erwachsene und Kinder. Kamille kann sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet werden.

Innerliche Anwendungsgebiete beispielsweise in Form von Tee:

  • Krämpfe im Magen-Darmtrakt, 
  • Blähungen, 
  • Menstruationsbeschwerden,
  • Gastritis, 
  • Unwohlsein,
  • Reisekrankheit, 
  • Einschlafproblemen und 
  • Nervosität.

Äußerliche Anwendungsgebiete beispielsweise als Tinktur, als Badezusatz oder zum Inhalieren:

  • Hautunreinheiten wie Pickel oder Akne (Gesichtsdampfbäder),
  • Entzündungen in der Mundhöhle, 
  • Zahnfleischentzündung,
  • Oberflächliche Hautverletzungen wie Schürfwunden,
  • Leichte Verbrennungen,
  • Infektionen der oberen Atemwege,
  • Schnupfen und
  • Nasennebenhöhlenentzündung.

Welche Inhaltsstoffe befinden sich in der Kamille und wie wirken sie?

Die hohe Wirksamkeit von Kamillenblüten geht in erster Linie auf die in ihnen enthaltenen ätherischen Öle zurück. Des Weiteren sind:

  • Flavonoide und Kumarine 
  • Bisabolol und
  • Schleimstoffe 

enthalten. Das bei der Wasserdampfdestillation entstehende Chamazulen, verleiht dem Kamillenöl seine für ihn typische azurblaue Farbe. 

Durch das Zusammenwirken all dieser Inhaltsstoffe wirkt die Kamille 

  • entzündungshemmend, 
  • krampflösend,
  • wundheilungsfördernd und 
  • antibakteriell.

Mystisches über die Kamille

Die alten Ägypter weihten die sonnenliebende Kamille dem Sonnengott Re. Die Germanen brachten die Pflanze ihrem Gott Baldur dar. Diesem Umstand hat sie ihren Beinamen „Wimper des Baldur“ zu verdanken.  Bei den Kelten zählte die Heilpflanze zu den neun heiligen Kräutern. Deshalb trägt bei der Krönungsfeier bis heute der zukünftige König oder die zukünftige Königin ein Sträußchen Kamille mit sich. Im Brauch des Christentums weihte man die Kamille dem heiligen Johannes. Brachte man am Johannistag einen Kranz an der Pforte des Hauses an, schützte dies bei Gewitter vor den gefürchteten Folgen von Blitzschlag und Sturm. 

Im Volksglauben galt die Kamille als eine reinigende und schützende Pflanze. So hängte man kleinen Kindern ein Kamillensträußchen über die Wiege, um sie zu beschützen. Doch auch bei Liebeszauber durfte sie nicht fehlen: Kamille auf dem Bettlaken sollte die Leidenschaft steigern.

Wo ist die Kamille beheimatet?

Die echte Kamille ist eine sehr anspruchslose Pflanze. Ihre ursprüngliche Heimat befindet sich in Süd- und Osteuropa sowie dem Nahen Osten. Mittlerweile ist sie aber weltweit in allen gemäßigten Klimaregionen zu finden. Sie wächst bevorzugt an Weg- und Ackerrändern. Da die Pflanze als typisches Ackerunkraut gilt, wurde sie, mit der Zunahme der intensiven Landwirtschaft, aus ihrem natürlichen Lebensraum verdrängt. Heute ist die echte Kamille deshalb eher selten anzutreffen.

Woran erkennt man die Pflanze?

Die echte Kamille ist eine einjährige krautige Pflanze mit einer Wuchshöhe von bis zu 50 Zentimetern. An ihren Stängeln sitzen zwei- bis dreifach gefiederte Blätter. Diese Laubblätter sind vier bis sieben Zentimeter lang und mit feinen, langen Fiedern versehen. 

Die aromatisch riechenden Blütenköpfchen bestehen aus etwa 500 bis zu vier Millimeter langen gelben Rohrblüten, die auf einem kegelförmig gewölbten, innen hohlen Blütenboden stehen. Umgeben ist der Kopf der Blüte von circa 15 weißen Strahlenblüten mit einer Länge von etwa einem Zentimeter. Die Blütezeit reicht von Mai bis September. Ihre Haupterntezeit für die Verwendung als Arzneipflanze liegt im Juni und Juli.

Wie kommt sie zu ihrem Namen?

Der Ursprung des Namens 

Der deutsche Name „Kamille“ leitet sich ab von „Chamaemelum“ (griechisch "chamal" = "niedrig oder erdnah" und "melon" = Apfel). Übersetzt bedeutet das so viel wie „Erdapfel“. Die Griechen gaben der ihr diesen Namen vermutlich ihres bodennahen Wuchses und apfelähnlichen Duftes wegen. Der lateinische Gattungsname der Kamille „Matricaria“ wurde von dem Wort „Matrix“ abgeleitet, der Gebärmutter, da die Pflanze oftmals bei Frauenleiden Anwendung fand.

Volkstümliche Namen

Apfelkraut, Dickköpfe, Drudenkraut, Gemeine Kamillen, Haugenblum, Hemdknöpfe, Hermelin, Kathreinenbläume, Kornelle, Kragengnebcher, Krampf-Kamille, Küh-Melle, Magdblume, Maria Magdalena Kraut, Mutter, Wilde Gramille

Welche Pflanzenteile werden verwendet?

Die medizinisch verwendeten Wirkstoffe befinden sind in den Blüten. Für die Qualität des pflanzlichen Arzneimittels ist die Art der Trocknung und Lagerung sehr wichtig. Die Gewinnung des ätherischen Kamillenöls geschieht durch Wasserdampfdestillation. Durch die Sprühtrocknung kann ein Trockenextrakt aus den Blüten gewonnen werden, welches als Zusatzstoff in verschiedenen Arzneimitteln verwendet wird.

In welchen pflanzlichen Arzneimitteln wird die Heilpflanze eingesetzt?

Im pflanzlichen Arzneimittel Imupret® N ist Kamille enthalten. Die einzigartige Kombination aus sieben heimischen Heilpflanzen enthält:

Kamillenblüten,
Eibischwurzel,
Schachtelhalmkraut,
Schafgarbenkraut,
Walnussblätter,
Löwenzahnkraut und
Eichenrinde

Imupret® N 

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Pflichttext

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