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Heilpflanzen: Liebstöckel (Levisticum officinale)

Die Liebstöckelwurzel war bereits vor über 1.000 Jahren als harntreibendes Mittel bekannt.

Der Ursprung des Liebstöckels

Als Heimat des Liebstöckels werden der Nahe oder Mittlere Osten vermutet. Von dort kam die Würz- und Heilpflanze über das Mittelmeergebiet ins restliche Europa. Schon sehr früh schätzte man die Wirkung des Krautes. So wurde Liebstöckel bereits vor mehr als 1.000 Jahren zur Förderung der Verdauung, Linderung von Blähungen und als harntreibendes Mittel (Diuretikum) zur Behandlung von Harnwegsinfektionen eingesetzt. Bis heute wird es in der Volksmedizin als Arzneimittel zu Förderung der Harnausscheidung bei Blasenentzündung sowie gegen Sodbrennen, Völlegefühl und Verdauungsbeschwerden verwendet. Seine starke Verbreitung als Heil- und Gewürzpflanze in Europa verdankt das Kraut Karl dem Großen. Denn er erließ zu Beginn des neunten Jahrhunderts eine Landgüterverordnung, die die medizinische Grundversorgung der Bevölkerung des Frankenreichs verbessern sollte. Sie enthielt unter anderem Vorgaben über die Kultivierung bestimmter Heilpflanzen und Gewürze in den kaiserlichen Gärten. Diesem Leitfaden folgend wurden die in der Verordnung enthaltenen Pflanzen wie Liebstöckel, Petersilie und Sellerie auch in Kloster- und Bauerngärten angebaut. Bis heute sind die als „Karlpflanzen“ bezeichneten Kräuter in vielen Kulturkreisen von großer Bedeutung.

Welche Wirkung besitzt der Liebstöckel?

Die getrocknete Liebstöckelwurzel ist reich an ätherischen Ölen. Diese tragen maßgeblich zu ihrer arzneilichen Wirkung bei. Dazu zählen

  • harntreibende
  • keimhemmende
  • krampflösende und
  • verdauungsfördernde Eigenschaften.

Die getrocknete Wurzel des Liebstöckels enthält viele ätherische Öle.

Die vermehrte Ausscheidung von Urin durch die Einnahme von Liebstöckel lässt sich auf Terpene zurückführen, die im ätherischen Öl der Wurzel vorhanden sind. Neben diesen, besonders bei Entzündungen der ableitenden Harnwege, wichtigen Eigenschaften wirkt Liebstöckel

 

  • anregend
  • blutstillend
  • schleimlösend
  • schweißtreibend

Für welche Anwendungsgebiete wird der Liebstöckel eingesetzt?

Entzündliche Erkrankungen der ableitenden Harnwege, Blasenkatarrh oder Blasenentzündungen sind unangenehm und oftmals sehr schmerzhaft. Um eine Erkrankung der ableitenden Harnwege wie Harnröhre, Harnblase oder Harnleiter zu vermeiden, ist es wichtig, die betroffenen Organe zu durchspülen. Schädliche Keime und Bakterien werden so mit dem Harn ausgeschwemmt, die Ursache einer Harnwegsinfektion im Vorfeld gestoppt. Auch der sogenannte Nierengrieß, eine Ansammlung kleiner Nierensteine, wird durch die harntreibende Eigenschaft des Liebstöckels sanft nach außen transportiert, ehe er zu schmerzhaften Nierensteinen verklumpen kann.

Wichtige Anwendungsgebiete des Liebstöckels sind deshalb Entzündungen und Infektionen der ableitenden Harnwege. Zu ihnen gehören:

  • Blasenentzündung (Zystitis) sowie
  • Harnleiter- oder Harnröhrenentzündung.

Welche Wirkstoffe enthält der Liebstöckel?

Für die medizinischen Wirkungen des Heilkrauts sind seine ätherischen Öle verantwortlich. Ihr Anteil schwankt dabei zwischen 0,4 bis 1,7 Prozent, wobei die Hauptinhaltsstoffe mit einem Anteil von 50-70 Prozent die sogenannten Alkylphthalide sind. Zu ihnen gehört das Ligustilid, das vornehmlich den charakteristischen Geruch verursacht. Die harntreibende Wirkung des Heilkrauts wird vor allem auf die Terpene des in den Wurzeln enthaltenen ätherischen Öls zurückgeführt. Daneben enthalten die Wurzeln Kumarine, die schon in geringer Konzentration stark muskelentkrampfend, entspannend und schmerzstillend wirken.

Welche Pflanzenteile des Krauts werden verwendet?

Getrocknete Wurzel des Liebstöckels.Für die arzneiliche Anwendung werden die getrockneten Wurzeln und Samen des Liebstöckels eingesetzt. Wird der Liebstöckel als Gewürz verwendet, nimmt man die frischen grünen Blätter des Krauts.

Als Küchenkraut werden die grünen Blätter des Liebstöckels verwendet

Wo findet man den Liebstöckel?

Wildwachsender Liebstöckel ist bis heute nur in den warmen Gebieten des Mittelmeers zu finden. Seine kultivierte Form hingegen findet man in nahezu jedem Bauern- und Klostergarten. Dort bildet er ausladende Stauden, deren zerriebene Blätter unverkennbar stark nach der bekannten Maggi-Würzmischung duften.

Woher hat der Liebstöckel seinen Namen?

Betrachtet man die volkstümlichen Bezeichnungen des Liebstöckels verschiedener Länder, so zeigt sich, dass das Kraut eng mit Liebe und Lust verbunden zu sein scheint. Liebstängel, Liebrohr, Luststock oder Badkraut sind Namen, die zeigen, dass dem Liebstöckel eine aphrodisierende und verschönernde Wirkung zugesprochen wurde. So gab man beispielsweise im Mittelalter Liebstöckel in das Badewasser, um die Schönheit zu fördern. Der weit verbreitete Name Maggikraut beruht auf der Ähnlichkeit von Geruch und Geschmack mit der traditionellen Maggiwürze. Diese enthält jedoch kein bisschen Liebstöckel.
 

Woran erkannt man den Liebstöckel?

Die Liebstöckelstaude kann bis zu zwei Meter hoch werden.

Liebstöckel ist eine ausdauernde, intensiv riechende Staude. Sie kann eine Höhe von bis zu zwei Metern erreichen. Der vier Zentimeter dicke Stängel entspringt einem kräftigen, mehrere Zentimeter dicken Wurzelstock. Die Laubblätter sind zwei- bis dreifach gefiedert. Seine gelben Blüten befinden sich in Doppeldolden, die einen Durchmesser von bis zu zwölf Zentimetern besitzen. Die elliptische, im reifen Zustand gelb bis braun gefärbte Frucht des Liebstöckels, besitzt eine Länge von fünf bis sieben Millimetern.

Welche Pflanzenteile des Liebstöckels werden als pflanzliches Arzneimittel verwendet?

Für  die Verwendung als Arzneimittel werden das ganze oder geschnittene, getrocknete Rhizom (Wurzelstock) und die Wurzeln des Levisticum officinale eingesetzt.

In welchem pflanzlichen Arzneimittel kommt Liebstöckel vor?

Canephron® N enthält eine pflanzliche Dreierkombination aus Liebstöckelwurzel, Tausendgüldenkraut und Rosmarinblättern, die sich in ihrem Wirkspektrum ergänzen. Das traditionelle pflanzliche Arzneimittel dient zur unterstützenden Behandlung bei leichten Beschwerden (wie häufigem Wasserlassen, Brennen beim Wasserlassen und verstärktem Harndrang) im Rahmen entzündlicher Erkrankungen der Harnwege wie z.B. unkomplizierter Blasenentzündung.

Mehr erfahren Sie auf www.canephron.de

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