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Gibt es Situationen, in denen wir schneller krank werden?

Eine Erkältung jagt die andere. Warum ist das so? Gibt es Gründe, dass wir zur Sammelstation von Viren und Bakterien werden? Ja, die gibt es durchaus. Ein schwaches Immunsystem zeigt uns oftmals, dass unsere Lebens- und Ernährungsgewohnheiten ins Ungleichgewicht geraten sind.

Die Gründe für diese Unausgewogenheit können ganz unterschiedlich sein. Zu ihnen zählen:

Kälte

Kaelte

Frieren muss nicht zwangsläufig zu einer Erkältung mit Rhinitis (Schnupfen) oder gar Rhinosinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung) führen. Allerdings sind in einem unterkühlten Körper die Schleimhäute weniger durchblutet. Die äußere Schutzbarriere unseres Immunsystems ist dadurch für Bakterien und Viren durchlässiger. Lesen Sie hier mehr zum Thema Nasennebenhöhlenentzündung und Schnupfen.

Stress

Stress

    Sowohl kurzfristiger akuter Stress als auch chronischer Stress wirken sich, wenn auch unterschiedlich, auf unsere spezifische und unspezifische Immunabwehr aus. Das unspezifische Abwehrsystem wird generell aktiv, wenn sich Krankheitserreger im Körper befinden. Die Zellen der spezifischen Immunabwehr „erinnern“ sich dahingegen nach dem ersten Kontakt an einen Krankheitserreger und passen ihre Gegenmaßnahmen entsprechend an. Wie das Immunsystem genau funktioniert und was die im Folgenden genannten Begriffe Killerzellen und Lymphozyten bedeuten  erfahren Sie hier.

    • Akuter Stress: Durch akuten Stress wird die unspezifische Immunabwehr gestärkt, die spezifische Abwehr hingegen kurzfristig reduziert. Unser Körper reagiert auf akuten Stress durch einen Anstieg der weißen Blutkörperchen, der Fresszellen sowie der natürlichen Killerzellen. Des Weiteren sind die Killerzellen aktiver, die spezialisierten Immunzellen wie die T-Lymphozyten teilen sich hingegen langsamer.
    • Chronischer Stress: Die negativen Auswirkungen von Stress auf das Immunsystem treten auf, wenn die Stressfaktoren über einen längeren Zeitraum anhalten und sie von den Betroffenen als belastend empfunden werden. Bei langanhaltendem Stress, d.h. einer dauerhaften Belastung, wird sowohl die unspezifische Immunabwehr als auch die spezifische Abwehr geschwächt. Die Zahl der an Immunreaktionen beteiligten Zellen im Blut sinkt. Wie bei akutem Stress teilen sich die T-Lymphozyten langsamer, die Killerzellen hingegen sind weniger aktiv.
      Wer unter Dauerstress leidet, wird schneller krank, denn Viren und Bakterien, die beispielsweise eine Erkältung oder Grippe auslösen, haben ein leichtes Spiel.

    Unausgewogene Ernährung

    Unausgewogene Ernährung

    Der Darm übernimmt eine wichtige Rolle im Immunsystem, denn ein Großteil der Zellen der körpereigenen menschlichen Abwehr ist im Magen-Darm-Trakt angesiedelt. Eine unausgewogene Ernährung und Verdauungsprobleme wirken sich negativ auf das Gleichgewicht der Mikroorganismen im Dickdarm aus. Eine gesunde Ernährungsweise mit genügend Vitaminen und Nährstoffen kann das Immunsystem nachhaltig stärken und die Infektanfälligkeit verringern.

    Schlafmangel

    Schlafmangel

    Wer pro Nacht regelmäßig weniger als sechs Stunden schläft, leidet wesentlich häufiger an einem Infekt als ein Langschläfer. Der Grund: Schlafstörungen und die damit verbundene Tagesmüdigkeit verursachen Stress. Dadurch wird u.a. vermehrt das Stresshormon Cortisol ausgeschüttet das wiederum Auswirkungen auf den gesamten Stoffwechsel hat.  Lesen Sie hier mehr zum Thema Schlaf.

    Überanstrengung

    Überanstrengung

    Sport in Maßen ist gesund. Zu viel Sport hingegen kann den gegenteiligen Effekt erzeugen. Sportliche Höchstleistung bzw. Überanstrengung und die mit ihnen verbundenen psychischen Belastungen können zu einer sehr starken Absenkung der Immunabwehr führen.

    Alkohol 

    Zu viel Alkohol schadet unserer Gesundheit. Klar, das wissen wir. Aber wie wirkt sich das auf unser Immunsystem aus? Alkohol blockiert bestimmte Protein-Rezeptoren, die für die Mobilisierung unserer Abwehrkräfte wichtig sind. Zusätzlich werden bestimmte Moleküle, sogenannte Zytokine, blockiert. Diese signalisieren unserem Körper, im Falle einer Infektion, die eingedrungenen Bakterien oder Viren unschädlich zu machen. Beeinflusst der Alkohol dieses System, funktioniert diese Abstimmung nicht mehr reibungslos.

    Nikotin

    Nikotin

    Beim Rauchen und der damit verbundenen Nikotinaufnahme, werden die Flimmerhaare der Bronchien über Stunden in ihrer Aktivität gestört. Genau diese feinen Härchen sind aber sehr wichtig für den Abtransport von schädlichen Eindringlingen und Fremdkörpern wie Staub, Bakterien und Viren. 

    Krankheiten und Medikamente

    Auch Stoffwechselerkrankungen, Operationen und Strahlentherapie sowie bestimmte Medikamente wie beispielsweise Schmerzmittel oder Zytostatika können das Immunsystem schwächen. 
     
    Unsere Lebensgewohnheiten und unsere Ernährung können das Immunsystem schwächen. Sie können Ihre Abwehr aber auch gezielt stärken. Hilfreiche Tipps haben wir hier für Sie zusammengestellt. 

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