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Wie niest man richtig?

Das Niesen ist ein Schutzreflex des Körpers um Fremdkörper, Viren oder Bakterien aus der Nase zu entfernen. Doch wie geht man mit dieser Explosion in der Nase am besten um? Freien Lauf lassen oder unterdrücken?

Bakterien und Viren reisen mit Hochgeschwindigkeit

Bakterien und Viren reisen mit Hochgeschwindigkeit

Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 160 Stundenkilometern kann der austretende Luftstrom beim Niesen Orkanstärke erreichen. Krankheitskeime werden so durch die Luft auf die Umwelt übertragen und können auf diese Weise bislang gesunde Mitmenschen infizieren. Um sie zu schützen, sollte man am besten direkt in ein Papiertaschentuch niesen. Entsorgt wird dieses dann in der Toilette oder einem gut schließenden Mülleimer. Anschließend bitte unbedingt die Hände sehr gründlich und sorgfältig waschen! Das verhindert ein weiteres Ausbreiten von Viren und Bakterien. Sollten Sie kein Taschentuch griffbereit haben, eignet sich zum Hineinniesen am ehesten noch die Ellenbeuge. Das ist zwar keinesfalls ideal, aber dennoch besser, als dem Luftstrom freien Lauf zu lassen und so die Keime großräumig zu verbreiten oder gar das Niesen zu unterdrücken. Denken Sie aber daran, Viren und Bakterien können auch in der Kleidung lange überleben. Kleidungsstücke die durch das Niesen mit Keimen infiziert wurden, gehören schnellstens in die Schmutzwäsche.

Häufig Hände waschen – Bakterien und Viren lauern überall

Früher war es üblich, beim Niesen die Hand vor den Mund zu halten. Heute weiß man mehr über die Art der Übertragung von Krankheitskeimen. Deshalb lautet die Empfehlung: In ein Papiertaschentuch niesen und dieses rasch entsorgen. Denn Grippe- und Erkältungsviren werden vor allem durch Tröpfcheninfektion weitergegeben. Je nach Größe der jeweiligen Sekrettröpfchen können Krankheitserreger über eine Distanz von bis zu drei Metern übertragen werden. Je kleiner die Tröpfchen sind, desto länger können sie in der Luft schweben und dadurch umso größere Distanzen zurücklegen. Durch Niesen, Husten und Berühren gelangen sie auf Gegenstände, die von anderen Menschen angefasst werden.

Bereits bei einem beginnenden grippalen Infekt verbreiten sich die Krankheitserreger über Tröpfcheninfektion. So kann man schon vor Ausbruch der Erkrankung zum potenziellen Krankheitsüberträger werden oder sich bei bereits Infizierten anstecken.

Schnupfenviren können auf fast jeder Oberfläche stundenlang überleben: Auf Türklinken, Klingelknöpfen, Tastaturen, Stühlen oder Tischen aber auch Treppenläufen und in öffentlichen Verkehrsmitteln. Selbst unsere Hände sind davon nicht ausgenommen.

Händeschütteln? Beim Begrüßungsküsschen ist die Infektionsgefahr bei Weitem nicht so hoch, wie beim Händeschütteln.

Niest man also in die Hand und es besteht anschließend keine Möglichkeit einer gründlichen Handwäsche, werden die Krankheitserreger bei jeder Berührung auf Gegenstände und Mitmenschen verteilt. Über die Hände gelangen sie dann oftmals auf die Schleimhäute oder werden eingeatmet. Meist unbemerkt erfolgt so eine Infizierung mit Krankheitskeimen. Deshalb gilt: So oft wie möglich gründlich die Hände waschen! Das schützt sowohl Ihre eigene als auch die Gesundheit Ihrer Mitmenschen.

Küsschen statt Händeschütteln?

Küsschen statt Händeschütteln?

Unsere französischen Nachbarn machen es uns vor: Zur Begrüßung ein Küsschen rechts, ein Küsschen links. Wer sich vor Infekten schützen will, sollte Freunde besser mit einem Wangenküsschen statt mit Händedruck begrüßen. Denn beim Begrüßungsküsschen ist die Infektionsgefahr bei Weitem nicht so hoch, wie beim Händeschütteln.

Was tun wenn sich die Erkältung bereits bemerkbar macht? Hier gilt: Bei einer Erkältung sollte man am besten auf Abstand bleiben.

Scheuen Sie sich nicht, wenn Sie an einem Infekt leiden, auf eine Begrüßung mit Körperkontakt zu verzichten. Jeder wird es Ihnen danken, wenn Sie das Ansteckungsrisiko für ihn minimieren.

Der Nies-Knigge

Wie reagiert man am besten auf Niesen? Wünscht man dem Niesenden „Gesundheit“ und entschuldigt man sich als Niesender? Der Knigge empfiehlt Niesanfälle in einer größeren Runde zu ignorieren, da ansonsten die Aufmerksamkeit noch mehr auf den Kranken gelenkt wird. Ist man zu zweit, ist ein freundlich gemeintes „Gesundheit“ durchaus in Ordnung. Allerdings sollte man es bei einmal belassen auch wenn der Gegenüber häufiger niest. Für das eigene Niesen sollte man sich immer entschuldigen – nicht zuletzt der freigesetzten Viren und Baktieren wegen.

Pflichttext