

Die Linde, genauer gesagt die Sommerlinde (Tilia platyphyllos L.) und Winterlinde (Tilia cordata L.), wurde zur Heilpflanze des Jahres 2025 gewählt.
Diese beeindruckt nicht nur durch ihre majestätische Erscheinung, sondern auch durch ihre vielfältigen medizinischen Anwendungsmöglichkeiten.
Die beiden Linden lassen sich in erster Linie anhand der Blattbehaarung sowie in der Größe der Blätter unterscheiden: Die Blätter der Sommerlinde sind mit 12 bis 15 cm deutlich größer als die der Winterlinde und weisen an der Unterseite eine weiße, weiche Behaarung auf; die Winterlinde hat hingegen eine kahle Blattunterseite.
Wirkung und Anwendung der Lindenblüte
Die Blüten der Linde sind seit jeher bekannt für ihre beruhigende, fiebersenkende und schweißtreibende Wirkung. Darüber hinaus zeigen sie leichte blutdrucksenkende sowie entzündungshemmende Effekte. In der Phytotherapie kommen die getrockneten Blütenstände (Tiliae flos) traditionell bei Erkältungskrankheiten und leichten stressbedingten Beschwerden zum Einsatz – ihre Wirksamkeit ist dabei auch wissenschaftlich anerkannt. Die Hauptinhaltsstoffe sind Flavonoide – vor allem die Substanzen Quercitrin, Rutin und Astragalin. Auch sind in den Blüten sogenannte Schleimstoffe enthalten, die trockenen Reizhusten lindern können, da sie sich wie eine Schutzschicht auf die Schleimhäute in Mund und Rachen legen.
Erntezeit und Nutzung der Lindenblüten
Die Lindenblüten werden typischerweise in den Monaten Juni und Juli geerntet. Sie eignen sich hervorragend zur Zubereitung von Tee, Sirup oder auch als Bestandteil von Honig. Neben den Blüten sind auch die jungen Blätter essbar. Diese lassen sich bereits im Frühjahr, meist im April oder Mai, sammeln. Sie enthalten wertvolle Mineralstoffe wie Kalium und Kalzium sowie einen bemerkenswerten Anteil an pflanzlichem Eiweiß.
Ein Lebensraum für Bienen – und mehr
Die ökologische Bedeutung der Linde ist vielfältig: So stabilisiert das tiefgehende Wurzelsystem den Waldboden, während ihr eiweiß- und kalkreiches Laub die Bodenqualität verbessert, wie kaum ein anderer Baum. Darüber hinaus stellt die Linde eine bedeutende Nahrungsquelle für Bestäuber dar. Ein einzelner Lindenbaum kann bis zu 60.000 Blüten ausbilden. Der süßliche Duft der Blüten zieht zahlreiche Bienen, Hummeln und andere Insekten an – die Linde stellt somit eine wichtige Nahrungsquelle und ein Paradies für Bestäuber dar.
Bildnachweis:
Kachel "Im Gespräch": Adobe Stock | Nomad_Soul | #567182624
Bild "Linde": Adobe Stock | Wolfilser | #32532878